Liebe Mitglieder,
an dieser Stelle möchte ich Ihnen meine große Freude darüber mitteilen, dass so viele von Ihnen digitale Medien nutzen. Dabei ist gar nicht das Nutzen selbst, was mir positiv auffiel, sondern dass ich den Eindruck habe, dass Sie sehr genau überlegen, wann Sie welches Medium nutzen und damit sehr sorgsam umgehen. Und als Ihr Partner, als Ihr Verein, versuchen wir hier mit bestem Beispiel voranzugehen. Anstatt „Masse“ beschränken wir uns auf seriöse Informationen und organisieren für Sie entsprechende Veranstaltungs- und Austauschformate. Unabhängig davon stehen Ihnen unsere Bewegungs- und Beratungsangebote mit den bekannten Einschränkungen zur Verfügung. Wir beraten Sie, wie Sie Ihre Gesundheit auch in Pandemiezeiten schützen und damit auch andere Menschen. Auch hören wir, dass immer mehr von Ihnen geimpft wurden und hoffen sehr, dass die von der Politik versprochene deutlich verbesserte Beschaffung des Impfstoffes in den kommenden Wochen dazu führt, dass auch Sie einen Termin bekommen werden.
Wir stehen vor einer großen Unbekannten: gelingt es uns, die hoch ansteckenden Varianten der SARS-CoV-2-Mutationen zu bändigen? Eigentlich sollten gerade Sie und wir, die wir – leider – Erfahrungen mit Autoimmunerkrankungen gemacht haben, gelassen bleiben. Denn: wer, wenn nicht wir, wissen, wie man sich schützen kann und muss. Es gilt aber, sich gegen den Trend zu stellen, dass „Lockerungen“ von der Politik am besten mit einem Datum benannt werden sollten. Was ist überhaupt mit diesen „Lockerungen“ gemeint? Eigentlich geht es doch darum, dass seit fast einem Jahr unsere Grundrechte beschnitten werden mussten, weil es uns noch nicht gelungen ist, das hochansteckende Virus, das schreckliche Folgen haben kann, zu besiegen. Für Kinder und Jugendliche mit rheumatischen Erkrankungen ist es ganz wichtig, dass sie auch Präsenzunterricht erhalten und nicht noch mehr unter Ausgrenzung leiden müssen. Das ist möglich, wenn es gelingt, in den Schulen z.B. den Unterricht sowohl digital wie auch in Präsenzform zu organisieren, was man „hybrid“ nennt. Diese Technik haben wir in unserer Begegnungshalle. Diese kann unabhängig von einer Pandemie auch dann eingesetzt werden, wenn die Krankheitsaktivität von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen den Weg zum Veranstaltungsort nicht zulässt, diese aber gern an der Veranstaltung (virtuell) teilnehmen möchten. Dazu gehört auch, dass Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Erkrankung besonders eingeschränkt sind, unterstützt werden, da nicht jede Familie sich eine digitale Ausstattung wird leisten können. Hier beraten wir Sie auch im Einzelfall und wenden uns gleichzeitig als Interessensvertreter an die zuständigen Verantwortlichen.
Wir sollten die aktuellen Maßnahmen zum Schutz unserer Gesundheit nicht nur weiterhin als notwendig ansehen, sondern auch darauf verzichten, uns kurzfristig auf ein Datum oder Inzidenzwerte oder Prognosen zu konzentrieren. Wir wissen, dass wir das Virus dann wirksam bekämpfen, wenn wir die sogenannten AHA-L-Regeln [Abstand, Hygiene (Händewaschen), Alltagsmaske (FFP2-Maske!) und häufiges Lüften] beibehalten, dann auch umfänglich Tests einsetzen und das Impfen weiter ausbauen. Das flexible Arbeiten auch von zu Hause aus, die Schutzmaßnahmen im öffentlichen und auch im privaten Bereich sowie unsere Disziplin, werden unsere neuen Gewohnheiten sein. Warum stellen wir uns nicht darauf ein, diese beizubehalten anstatt uns jeden Tag damit zu quälen, dass wir den Zeitpunkt noch nicht kennen, wo wir ohne Maske irgendwo hin stürmen dürfen. Als Rheuma-Liga unterstützen wir Sie dabei, unsere Gesundheit und die der anderen zu schützen. Mit diesem Schutzmaßnahmen wird es dann bald möglich sein, dass jeder von Ihnen wieder seine erforderlichen medizinischen Behandlungen ohne Verzögerungen erhält, sich in den Gruppen wieder bewegen kann und der gemeinsame Austausch hilft, mit „Rheuma“ zu leben – aber eben auch, anderen Kraft und Freude zu schenken.
Auf diesem Weg brauchen wir Ihre Unterstützung: bleiben Sie uns treu, arbeiten Sie mit uns an diesem Ziel und helfen Sie uns, diese schwierigen Monate auch finanziell weiter zu überstehen. Dank Ihrer Spenden haben wir das Jahr 2020 gemeinsam überstanden. Ihre große Solidarität hilft uns weiter. Bitte lassen Sie auch hier nicht nach.
Genießen Sie die Momente, wenn es heller und wärmer wird, achten Sie auf Ihre Gesundheit und seien Sie gegrüßt von
Dr. Helmut Sörensen