Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit und die Zahl der Erwerbsminderungsrenten bei chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen sind seit 1997 stetig gesunken. Das zeigt eine Studie von Professor Dr. Wilfried Mau, Direktor des Instituts für Rehabilitationsmedizin der Universität Halle-Wittenberg. Um berufstätige Rheumakranke zu unterstützen, hat die Deutsche Rheuma-Liga eine neue Broschüre herausgegeben: „Im Job mit Rheuma – Wegweiser durch das Arbeitsleben“.
Auf 48 Seiten erfährt der Leser, welche Unterstützungen es gibt, warum die Reha zur rechten Zeit sehr sinnvoll ist, wie man mit Stresssituationen, Erschöpfung und Bewegungseinschränkungen klar kommt. Sollte man mit den Kollegen und Vorgesetzten über die Krankheit sprechen? Wo liegen die Vor- und Nachteile eines Schwerbehindertenausweises? Was tun, wenn die Kraft für eine Vollzeitstelle nicht mehr reicht? Neben vielen handfesten Informationen schildern Betroffene, welche Lösungen sie für sich gefunden haben: Stufenweise Wiedereingliederung, Umschulung oder auch der Weg in die Erwerbsminderungsrente. „Von Fall zu Fall kann es nötig sein, dass man sich als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer sein Recht auf Beschäftigung oder Anpassung des Arbeitsbereiches erkämpfen muss. In dieser Broschüre finden Sie Rechtshilfen und Perspektiven“, betont Marion Rink, Vizepräsidentin des Verbandes in ihrem Vorwort.
Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat die Erstellung der Broschüre finanziell unterstützt. Die Broschüre können Sie über Ihren zuständigen Landesverband bestellen.
Das raten die Experten der Deutschen Rheuma-Liga:
7 Tipps für berufstätige Rheumakranke
1) Mit einer chronischen Rheumaerkrankung brauchen Sie eine gute Strategie, um in ihrem Job klarzukommen. Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus und profitieren Sie von deren Erfahrungen, etwa bei der Deutschen Rheuma-Liga.
2) Die Erkrankung zu verheimlichen, kann belasten. Unter Umständen kann Sie ein Gespräch mit dem Vorgesetzten oder Kollege erleichtern: Versteckspielen macht zusätzlichen Stress – Offenheit dagegen ermöglicht erst Verständnis.
3) So anstrengend der berufliche Alltag auch ist: Planen Sie Pausen ein. Suchen Sie Kraftquellen, etwa Bewegung und Entspannung.
4) Nutzen Sie psychologische Beratung, Patientenschulung oder Selbstmanagementkurse.
5) Gegen Schmerz und Erschöpfung bei entzündlichen Erkrankungen helfen vor allem gute Diagnostik und effiziente Therapie. Planen Sie regelmäßige Kontroll-Termine beim Facharzt ein.
6) Schaffen Sie sich Erleichterungen am Arbeitsplatz: Ein höhenverstellbarer Tisch, ergonomische Computertastatur, ein rückengerechter Stuhl − es ist Ihr gutes Recht, solche Anpassungen einzufordern.
7) Informieren Sie sich über die Möglichkeiten zur Rehabilitation und, falls Sie krankheitsbedingt länger ausfallen, über berufliche Wiedereingliederungshilfen.