10. Verbandsnachrichten
a) Anzahl der Rheumapraxen dramatisch rückläufig
Die Versorgungsituation von Betroffenen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen hat sich nach dem Ableben von Dr. Alexander Natusch im März 2013 („Agil“ berichtete in Ausgabe 3/13) weiter verschlechtert. Die Rheuma-Liga Berlin fordert, dass diese Versorgungslücke dringend geschlossen wird. Jedoch unterliegt die Nachbesetzung der Praxis von Dr. Natusch den gesonderten Bestimmungen der Sonderzulassung. Deshalb ruft die Rheuma-Liga Berlin Betroffene dazu auf, die Kassenärztliche Vereinigung Berlin zu kontaktieren, um sich auf diesem Wege für eine Nachbesetzung einzusetzen.
In Berlin leiden rund 150.000 Menschen an einer rheumatischen Erkrankung und 34 Rheumatologen sind hier zugelassen. Nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie benötigt man jedoch für 50.000 Einwohner einen Rheumatologen. Knapp doppelt so viele Rheumatologen werden also benötigt, um die adäquate Versorgung rheumakranker Menschen sicherzustellen.
b) Weitere Bäderschließungen
Bedauerlicherweise hat die Unfallbehandlungsstelle der Berufsgenossenschaften Berlin e.V. der Rheuma-Liga Berlin den Vertrag zur Nutzung ihres Bades gekündigt. Von der Schließung des Bades in der Hildegardstraße 28 in Charlottenburg-Wilmersdorf sind 200 Personen betroffen. Zum 31.12.2013 wird außerdem das Bewegungsbad des Klinikums Vivantes in Friedrichshain und das Bad des Wichernkrankenhauses des Evangelischen Johannesstifts schließen. Die Rheuma-Liga Berlin hat gegen die Schließungen Protest beim Abgeordnetenhaus und beim Landesbehindertenbeirat eingelegt. Wir berichten über die weiteren Entwicklungen.
c) Neuer Aktionsplan für rheumakranke Menschen veröffentlicht
Im Jahr der Bundestagswahlen legt die Rheuma-Liga besonderes Augenmerk darauf, die Interessen der Betroffenen offensiv zu vertreten. „Rheuma braucht eine starke Stimme“ heißt deshalb der neu erschienene Aktionsplan für rheumakranke Menschen. Die Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband benennt hier konkrete Maßnahmen, mit denen Politiker und die Akteure im Gesundheitswesen die Lebensqualität für alle rheumakranken Menschen verbessern sollen.
Auf Ihren Wunsch hin senden wir Ihnen den Aktionsplan gerne als PDF-Dokument oder per Post zu. Sie finden ihn auch auf unserer Internet-Seite unter:
https://rheuma-liga-berlin.de/fileadmin/PDF/C65_Aktionsplan_Rheuma.pdf
d) Kurswechsel in der Behindertenpolitik gefordert
Die Behindertenbeauftragten von Land und Bund haben sich einstimmig bei ihrem Treffen für neue Wege in der Behindertenpolitik ausgesprochen. Vorrangiges Ziel ist die garantierte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Leitfaden dafür ist die UN-Behindertenrechtskonvention. In ihrer „Düsseldorfer Erklärung“ vom Juni 2013 fordern die Behindertenbeauftragten unter anderem ein Teilhabegeld und die Abkehr von der Einkommens- und Vermögensabrechnung. Auch die gesetzlichen Regelungen der Eingliederungshilfe sollen im SGB IX neu verankert werden – statt wie bisher im SGB XII. Die Beauftragten fordern in ihrem 11-Punkte-Papier die Berücksichtigung des Wunsch- und Wahlrechts sowie die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in Entscheidungsprozesse. Die „Düsseldorfer Erklärung“ ist auf der Internetseite des Landesbehindertenbeauftragten in NRW abrufbar: http://www.lbb.nrw.de/
e) Öffentliche Datenbank mit Verdachtsmeldungen unerwünschter Arzneimittelwirkungen
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bietet einen Online-Zugang zu seiner Datenbank mit Verdachtsmeldungen unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) an. Ärzte und Betroffene können sich hier über Arzneimittelrisiken informieren. Die Datenbank unerwünschter Arzneimittel („UAW-Datenbank“) finden Sie unter: http://nebenwirkung.bfarm.de/
f) Vorstandsinformation: „Mobil“ und „Agil“
Der Vorstand der Rheuma-Liga Berlin hat sich in seiner Sitzung vom 17. Juni 2013 mit unseren Mitgliederzeitschriften befasst und deutlich gemacht, dass weiterhin jedes Mitglied Zugang zu den Zeitschriften „Mobil“ und „Agil“ erhalten soll. Uns haben Hinweise aus der Mitgliedschaft erreicht, dass die Rheuma-Liga Berlin diesen Zugang auch über Internet und Digitalisierung der Informationen ermöglichen sollte. Deshalb sollen alle Mitglieder in geeigneter Weise angeschrieben werden, damit wir berücksichtigen können, falls sie die Zeitschrift „Agil“ künftig als PDF zugestellt bekommen wollen oder die Mitgliederzeitschriften nicht per Post zugestellt bekommen möchten (zum Beispiel, wenn der Ehepartner schon das Info-Magazin erhält).
Umgekehrt gilt aber auch: wenn Mitglieder die Zustellung per Post wünschen, wollen wir dieses auch künftig ermöglichen. Daher melden Sie sich bitte auch dann bei uns, wenn die Zustellung nicht erfolgen sollte und sie diese weiterhin wünschen. Wir haben leider auch festgestellt, dass die Zeitschriften nicht immer zugestellt werden, obwohl wir das veranlassen und bezahlen. Auch diesen Dingen gehen wir hinterher, denn die Informationen aus „Mobil“ und „Agil“ sind für alle rheumakranken Menschen und andere wichtig, interessant und Bestandteil unseres Vereinslebens. Darüber hinaus wollen wir noch stärker als bisher sicherstellen, dass die Zeitschriften in den Bereichsstellen und in Arztpraxen ausliegen. Hier haben Sie uns auch mitgeteilt, in welchen Praxen das nicht der Fall ist. Wir kümmern uns darum!