4. Verbandsnachrichten
a) Nachruf: Gisela Fuchß
Mit tiefer Betroffenheit hat die Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V. die Nachricht aufgenommen vom Tode von Gisela Fuchß am 30.5.2015. Frau Fuchß war seit über 37 Jahren ein sehr engagiertes Rheuma-Liga-Mitglied. Trotz eigener Einschränkungen arbeitete sie regelmäßig in der AG Soziales mit. Dort kämpfte sie unter anderem gegen Rheumatologen-Mangel, Bäderschließungen und für einen Ausbau der Barrierefreiheit – ein Thema, das ihr als Rollstuhlfahrerin auch persönlich sehr am Herzen lag.
Im Kreis der Rheuma-Liga-Mitglieder kannte und schätze man Gisela Fuchß als einen optimistischen Menschen, der mit viel Empathie, Wohlwollen und eigenem Engagement die Entwicklung der Selbsthilfeorganisation begleitete. So freute sie sich am Rande einer Veranstaltung in der damals neuen Zentrale der Rheuma-Liga über die positive Entwicklung: „Es ist schön, wie viele Angebote es heute für rheumakranke Menschen gibt. Damals, als ich erkrankte, konnte mir leider niemand helfen und ich war auf mich allein gestellt.“ Die Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V. bedauert das Ableben von Frau Fuchß und nimmt ihr Vermächtnis zugleich als Ansporn, die Arbeit für rheumakranke Menschen erfolgreich weiterzuführen.
b) 42. Mitgliederversammlung am 13.6.15
40 Jahre Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V. – trotz hoher sommerlicher Temperaturen nahmen beachtlich viele Menschen an der diesjährigen Mitgliederversammlung im Jubiläumsjahr teil. Damit brachten sie ihre Treue und ihr hohes Interesse an der weiteren Entwicklung des Vereins zum Ausdruck. Vor diesem Hintergrund war es allen eine große Freude, dass Präsident Dr. Helmut Sörensen mit Ingrid Czaikowski jemanden ehren konnte, der seit dem Gründungsjahr 1975 nunmehr seit 40 Jahre aktives Mitglied ist. Ihre Ehrung steht dabei sinnbildlich für alle Menschen, die mit ihrem Engagement dazu beigetragen haben, dass die Rheuma-Liga heute mit 11.000 Mitgliedern die größte Berliner Selbsthilfeorganisation im Gesundheitswesen ist.
Nach einem kleinen Empfang mit einem Begrüßungsgetränk nahmen die Teilnehmer ihre Plätze ein und wurden von Dr. Sörensen auf das Herzlichste begrüßt. Der Präsident berichtete über das Jahr 2014, in dem die Rheuma-Liga Berlin sich erfolgreich für die gesellschaftliche Teilhabe rheumakranker Menschen einsetzte – so etwa mit einer großen Unterschriftenaktion für die Wiederbesetzung einer Rheuma-Praxis. Auch engagierte sich die Selbsthilfeorganisation für den Erhalt von Bewegungsbädern, die dringend für das Funktionstraining benötigt werden. Hier erzielte sie Erfolge unter anderem mit der Wiedereröffnung eines Bades im Klinikum Neukölln und den Fortschritten beim Bauvorhaben „Generationenbad“.
Danach erläuterte Harald Kussin, Rheuma-Liga-Schatzmeister, dem interessierten Publikum die Jahresrechnung, bevor Henning Dröse den Bericht der Vereins-Kassenprüfer verlas. Überzeugt von den Ausführungen nahmen die Mitglieder den Antrag einstimmig an , die Jahresrechnung 2014 zu genehmigen und den Vorstand zu entlasten. Zudem beschlossen die Mitglieder den Wirtschaftsplan 2016 und wählten Kassenprüfer: Peter Freiberger (zum dritten Mal), Henning Dröse (zum zweiten Mal) und Elke Ott (zum ersten Mal).
Großes Interesse zeigten Mitglieder und Gäste am Thema „Generationenbad“, sie stellten viele Fragen an Harald Kussin und den Geschäftsführer Gerd Rosinsky. Auch in der Mittagspause tauschten sich die Teilnehmer rege darüber aus: einige gingen vor das Baugrundstück, um die beträchtlichen Baufortschritte anzusehen. Für alle, die sich für das Generationenbad engagiert haben, ist die – hinter der Begegnungshalle nun sichtbare − positive Entwicklung dieses Bauvorhabens eine wunderbare Bestätigung.
Eng verknüpft mit dem Bauvorhaben Generationenbad ist die Nutzung der Begegnungshalle als Veranstaltungsort: So ist die Ausstattung der Halle in den letzten Jahren stark verbessert worden, zum Beispiel durch die Anschaffung einer Anlage mit Induktionsschleife, eines Pults oder von Schildern, Bannern oder Werbefahnen. Auch Kooperationspartner wollen inzwischen vermehrt Veranstaltungen in der Begegnungshalle durchführen. Vor diesem Hintergrund nahm die Mitgliederversammlung die Eckpunkte der Mietvereinbarung gegenüber der Stiftung Wolfgang Schulze zustimmend zur Kenntnis.
Im Anschluss folgten die Ehrungen der Jubilare: Über 20 Mitglieder empfingen aus der Hand von Dr. Sörensen eine Urkunde und eine Rose – ein kleines Dankeschön für 25, 30, 35 und in einem Fall sogar 40 Jahre unermüdliches Engagement! Ausgezeichnet für ihre ehrenamtlichen Verdienste wurden Atiene Hackebracht, Ursula Leyk und Jutta Werner (beide mit der silbernen Ehrennadel) sowie Gabriele Prietzel (goldene Ehrennadel). In der Pause standen die Gewürdigten im Mittelpunkt des Interesses, viele Mitglieder bekräftigten bei einem kleinen Imbiss ihre Zustimmung und Anerkennung im persönlichen Gespräch oder tauschten sich über das Jubiläum oder das Generationenbad aus.
Nach der Pause rückte erneut das Ehrenamt im Fokus: Aktive der Rheuma-Liga berichteten über die bezirklichen Treffpunkte, die rheumakranken Menschen vor Ort zur Verfügung stehen. Durch intensives ehrenamtliches Engagement kann die Rheuma-Liga bereits in sechs Bezirken Treffpunkte anbieten. Wünschenswert wäre es jedoch, dass die Selbsthilfeorganisation künftig in allen Bezirken viele weitere wohnortnahe Beratungs- und Begleitungsangebote zur Verfügung stellen kann. Deshalb sucht die Rheuma-Liga ehrenamtliche Bezirkssprecher. Sie sollen sich um die jeweiligen bezirklichen Treffpunkte kümmern, wichtige Informationen weitergeben, rheumakranke Menschen beraten oder in bezirklichen Gremien mitwirken.
Zum Abschluss der Mitgliederversammlung lud Dr. Sörensen die Gäste ein, sich bei Kaffee und Kuchen über die bezirkliche Arbeit auszutauschen. Angesichts des Jubiläums hatte die Rheuma-Liga einen Kuchen vorbereitet, auf dem mit Kerzen eine „40“ markiert war. In einem feierlichen Akt entflammte Dr. Sörensen die „40“ und verteilte mit Hilfe der Mitarbeiter den Kuchen. Für das Engagement der zahlreichen Mitglieder, Spender und Zuwendungsgeber sowie der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter spricht der Vorstand seinen Dank aus. Herzlich Grüße übersenden auch Monika Diepgen, Schirmherrin der Rheuma-Liga Berlin sowie die Botschafterinnen Prof. Doris Wagner-Dix und Sabine Kaack herzliche Grüße. Der harmonische Veranstaltungstag machte einmal mehr deutlich, wie hoch das Interesse der Mitglieder an ihrem Verein ist. Mit dem 40-jährigen Jubiläum verknüpft sich zugleich die Hoffnung und Erwartung auf eine weitere positive Entwicklung der Rheuma-Liga Berlin.
c) „Lange Nacht der Wissenschaften“ am 13.6.15
„Tatort Rheuma-Hand: Der Entzündung auf der Spur“ war das spannende und phantasievolle Motto der diesjährigen „Langen Nacht der Wissenschaften“. Auch die Rheuma-Liga Berlin beteiligte sich wieder bei der beliebten Veranstaltung im Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ). Ihr Info-Stand war Anlaufpunkt für Betroffene und deren Angehörige, die sich dort von Ehrenamtlichen beraten ließen. Auch zahlreiche Ärzte und Medizinstudierende informierten sich über die Rheuma-Liga-Angebote. Vertreten am Stand war auch die Stiftung Wolfgang Schulze, die von der Rheuma-Liga Berlin verwaltet wird. Die Stiftung machte dort auf ihre Fördermöglichkeiten für Rheuma-Forschung aufmerksam.
Viele Besucher nahmen am frühen Abend beim „Rheuma-Quiz“ teil. Dort konnte man kleine Preise gewinnen und kam schnell und unkompliziert mit den Aktiven der Rheuma-Liga ins Gespräch. Einige Quiz-Teilnehmer offenbarten sich in gelöster Atmosphäre selbst als Betroffene. Die Ehrenamtlichen bekamen so einen einfachen Zugang zu den Betroffenen, bei vielen konnten sie sogleich erste Hinweise zu den individuellen Krankheiten geben und den Kontakt zur Rheuma-Liga herstellen.
Zu späterer Stunde fand am Info-Stand eine Arztsprechstunde statt: Dr. Helmut Sörensen, erfahrener Rheumatologe und Präsident der Rheuma-Liga Berlin, stand den Besuchern ab 22 Uhr für Einzelgespräche zur Verfügung. Angesichts der unhaltbaren Unterversorgung an internistischen Rheumatologen in Berlin waren viele sehr dankbar über die Möglichkeit, ohne längere Wartezeit mit einem Experten sprechen zu können.
Aktiv bei der „Langen Nacht“ waren auch die Charité, die Immanuel Group oder die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew. Sie alle bereicherten das Programm zum Beispiel mit einem Ultraschallgerät, einem Fitnesscheck, Mitmachexperimenten oder Laborführungen. So viel Engagement wurde honoriert: erneut nahmen über 1.000 Gäste an der Veranstaltung im DRFZ teil!