Welt-Rheuma-Tag: Dieser weltweite Jahrestag soll die Anliegen rheumakranker Menschen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Zu diesem Anlass organisierte die Rheuma-Liga Berlin – wie in den Jahren zuvor – von 15-19 Uhr eine Info-Veranstaltung im Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ) auf dem Charité-Gelände in Mitte. Mitveranstalter waren das DRFZ und die Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité – Universitätsmedizin Mitte.
In diesem Jahr stand der Tag ganz im Zeichen des Ehrenamts. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Andreas Radbruch, den Wissenschaftlichen Direktor des DRFZ, thematisierten Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle, die Präsidentin Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. und Dr. Helmut Sörensen, Präsident der Deutschen Rheuma-Liga Berlin e.V. deshalb in ihren Grußworten das ehrenamtliche Engagement in der Selbsthilfeorganisation. Dabei wies Frau Prof. Gromnica-Ihle darauf hin, dass nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen Menschen, die sich regelmäßig ehrenamtlich betätigen, glücklicher sind und eine längere Lebenserwartung haben als Gleichaltrige, die kein Ehrenamt bekleiden. Dr. Sörensen würdigte die ehrenamtliche Arbeit im Landesverband Berlin und legte dar, wo die 300 Ehrenamtlichen überall aktiv mithelfen.
Referenten der beteiligten Einrichtungen widmeten sich in Teil I des Veranstaltungsnachmittags der aktuellen Rheumatherapie, der Versorgungsforschung in der Rheumatologie und der ehrenamtlichen Arbeit in der Rheuma-Liga Berlin. Letzteres Thema markierte den Auftakt: Sandra Bluhm, eine Sozialarbeiterin der Rheuma-Liga Berlin, stellte das Projekt „Experten aus Betroffenheit“ vor. Hier engagieren sich Betroffene mit rheumatischen Erkrankungen in der medizinischen Ausbildung sowie in der Beratung anderer Betroffener. Das Interview mit der ehrenamtlich Mitwirkenden Heidemarie Hillmer machte klar: Betroffene können als „Experte aus Betroffenheit“ durch ihre eigenen Krankheitserfahrungen direkt helfen, die rheumatologische Versorgung weiterzuentwickeln.
In ihrem Vortrag „Immunsystem erforschen –> Entzündung verstehen –> Rheuma heilen“ legte Laura Oehme, Diplom-Biologin am DRFZ (AG Hauser, Immunodynamik) dar, an welchen Schnittstellen Rheuma-Forschung aktuell ansetzt, um Wege zur Behandlung entzündlich rheumatischer Krankheitsbilder zu finden. Dr. Kirsten Minden von der Jugend- und Kinderrheumatologie, DRFZ und Charité, thematisierte „Die Versorgung bei Kindern und Jugendlichen. Was ist? Was wird?“. Zum Abschluss des wissenschaftlichen Teils referierte Prof. Dr. Gerd-Rüdiger Burmester, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin vor den zahlreich erschienenen Gästen über „Rheumatherapie – sofortige Behandlung nach Erkennen“.
Getreu dem Veranstaltungsmotto „Aktiv gegen den Rheumaschmerz“ konnten die Besucher in Teil II an einem exklusiven Rundgang teilnehmen. Hier öffneten die drei Stationen Rheumatologische Tagesklinik, Rheuma-Labor und Rheuma-Forschungslabor ihre Türen. In parallelen Führungen konnten die Gäste Interessantes rund um das Thema „Rheuma“ erfragen. Selbst aktiv wurden sie dabei unter anderem auch in der Tagesklinik, wo ein Ergotherapeut gemeinsam mit den interessierten Gästen Übungen unternahm. Zum Ausklang eines vielfältigen Nachmittags trafen sich zahlreiche Teilnehmer noch auf ein warmes Getränk im Begegnungscafé im Foyer des DRFZ und tauschten sich über das Erlebte aus.
Foto: J. Hirscher