Ein fröhlicher Anlass verbunden mit einem ernsten Thema: Rheumakranke Kinder und junge Menschen standen im Zentrum des Benefizkonzertes „Junge Klassik“ mit den Jungstudierenden des Julius-Stern-Instituts. Sie spielten diesen Sonnabend bereits zum 16. Mal vor ausverkauftem Hause im Konzertsaal der UdK Berlin unter anderem Werke von Britten, Mendelssohn Bartholdy, Pärt, Popper, Tschaikowski und Rachmaninoff. Schirmherr war in diesem Jahr erneut der Berliner Regierende Bürgermeister, Michael Müller. Die künstlerische Organisation übernahm Institutsleiterin Anita Rennert, die gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und unterstützt durch die UdK das Benefizkonzert durchführte.
Zu Beginn des Konzertes hob Anita Rennert die wunderbare Tradition der Benefizkonzerte hervor und fand treffende Worte: „Musik kann Brücken schlagen und positive Inhalte transportieren. Wir wollen mehr öffentliches Bewusstsein für die Situation von Kindern und jungen Menschen mit ‚Rheuma’ wecken.“ Sichtlich erfreut zeigte sich Frau Rennert, als ein betroffenes Mädchen ihr als Dankeschön einen selbstgebastelten Blumenstrauß übergab. Danach gehörte den „Sternkindern“ der Konzertsaal, unter ihnen Solisten, Kammermusikensembles, ehemalige Studierende des Instituts und das Julius-Stern-Kammerorchester unter der Leitung von Harry Curtis, der an der UdK als Dirigent und Dozent für Orchester wirkt.
Mit der Präsentation ihres herausragenden Könnens – Klavier, Violine, Violoncello, Gesang – verdienten sich die jungen Solistinnen und Solisten des ersten Teils den stürmischen Applaus des Publikums. In der zweiten Hälfte spielten schließlich 25 junge Musikerinnen und Musiker Stücke für Streichorchester und Perkussion. Ein besonderer Moment war dabei der Solo-Auftritt von Philipp Wollheim in Begleitung des Orchesters: Viele kannten den ehemaligen Jungstudenten, der nun in Zürich lebt, bereits von früheren Benefizkonzerten. Der international renommierte Dirigent Harry Curtis führte die Jungstudierenden gekonnt und stellte auch im Erzählen einer kleinen musikalischen Anekdote sein Gespür für das Publikum und die Bedeutung des Abends unter Beweis. Liebenswert und höchst informativ moderierte Silke Mannteufel („kulturradio vom rbb“) das Konzert.
Unterstützt wurde das Benefizkonzert unter anderem von Frau Prof. Doris Wagner-Dix, der ehemaligen Leiterin des Julius-Stern-Instituts sowie dem Europäischen Freundeskreis des Instituts und dem Lions Club. Auch Rheuma-Liga-Berlin-Präsident Dr. Helmut Sörensen sprach ein Grußwort und verkündete Neuigkeiten zum Bauvorhaben Generationenbad: Am 15.2.16 haben, nach einer mehrmonatigen Ausschreibungsphase, die Erdarbeiten auf dem Baugrundstück Reißeckstraße 6 begonnen. Hier will die Selbsthilfeorganisation Wasser-Bewegungsangebote für rheumakranke Kinder und junge Menschen anbieten.
So fügte es sich wundervoll ein, dass Peter Freiberger vom Lions Club einen zwischenzeitlichen Spendenerlös von 15.304,11 Euro bekannt geben konnte. Diese Summe erhöhte sich bis zum Abschluss des Abends sogar noch – dank des Einsatzes der Julius-Stern-Kinder, die mit ihren Geigenkästen noch weitere Spenden sammelten. Doch werden noch weitere Eigenmittel benötigt, neben den Fördermitteln der LOTTO-Stiftung Berlin, um alle Wünsche erfüllen zu können. Dr. Sörensen dankte deshalb den Gästen für ihr bisheriges Engagement, rief sie aber auch auf, das Bauvorhaben weiter zu unterstützen – damit ein Traum der rheumakranken Kinder und jungen Menschen zur Tatsache wird!