Rheuma-Liga Berlin

Wirkungsorientierung: Die Suche nach dem besten Weg

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Rheuma-Liga Berlin absolviert Pilot-Schulung zum Wirkungsmanagement

Die Rheuma-Liga Berlin hat von März 2016 bis März 2017 an einer erstmaligen Schulung in vier Modulen zur Wirkungsorientierung teilgenommen. Hierunter versteht man, dass ein Projekt darauf ausgerichtet ist, Wirkungen zu erzielen und es entsprechend geplant und umgesetzt wird. Die Schulung richtete sich an Mitgliedsorganisationen des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin und wurde durch Dozenten des Instituts PHINEO gAG durchgeführt. Für die Rheuma-Liga Berlin nahm der Mitarbeiter Malte Andersch teil, der dadurch die Zertifizierung als „Wirkungsmanager“ erlangte.

Im Rahmen der Schulung mussten die Teilnehmer ihr theoretisch erworbenes Wissen aus den Modulen in ein eigenes Praxisprojekt einbringen. Die Rheuma-Liga Berlin beteiligte sich mit: „Informationsveranstaltung Arthrosetag − bedarfsgerechtere Programmgestaltung durch mehr Einbeziehung von Patienten und Mitarbeitern“. Die Veranstaltung Arthrosetag findet jährlich beim bundesweiten und international orientierten Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie statt, in Kooperation mit den Arztverbänden.

Bei der Durchführung des Praxisprojektes galt es, erwünschte Wirkungen als konkrete Ziele zu formulieren, an denen sich die gesamte Arbeit ausrichtet und gesteuert werden sollte. Als Herausforderung wurde im Praxisprojekt formuliert, dass Informationsveranstaltungen bedarfsgerechter gestaltet werden sollen: durch Einbeziehung von Menschen mit Rheuma, als auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheuma-Liga Berlin − dies waren die Zielgruppen. Das wichtigste Wirkungsziel war, Menschen mit Rheuma noch passender zu den Angeboten der Rheuma-Liga Berlin zu informieren. Zudem sollte durch die Einbindung die Motivation der Beteiligten gestärkt werden.

Aufgabe der Rheuma-Liga Berlin war es zunächst also, alle Zielgruppen in geeigneter Art und Weise einzubeziehen, was auf mehreren Ebenen erfolgte: Vor der Veranstaltung fanden Treffen, persönliche Gespräche und telefonische Interviews statt, dabei gab es zahlreiche Hinweise und konkrete Anregungen. Auf dieser Grundlage konnte die Rheuma-Liga Berlin beim Arthrosetag am 27.10.16, der mit über 500 Gästen sehr gut besucht war, die Gestaltung des Bühnen- und Rahmenprogrammes entsprechend anpassen: ein zusätzliches interaktives Bewegungsprogramm durch einen Therapeuten wurde in das Bühnenprogramm aufgenommen. Zwei ehrenamtliche Gebärdensprachdolmetscherinnen übersetzen alle wissenschaftlichen Vorträge. Am Informationsstand der Rheuma-Liga Berlin wurde eine Präsentationswand zu ausgewählten neuen Bewegungs- und Aktivangeboten ausgestellt. Fragen hierzu wurden von kompetenten haupt- und ehrenamtlichen Ansprechpartnern beantwortet.

Zu diesem Zeitpunkt des Praxisprojektes stand also fest, dass der enge Kontakt zu den Zielgruppen zu tatsächlichen Resultaten geführt hatte. Offen war aber die Frage: Fühlten sich die Gäste nun bereits bedarfsgerechter informiert? Zur Überprüfung gab die Rheuma-Liga Berlin beim Arthrosetag einen Fragebogen aus, auf dem man die am Stand beworbenen Angebote bewerten konnte nach einer Schulnoten-Skala von eins bis sechs. 40 Gäste gaben den ausgefüllten Fragebogen zurück. Die Auswertung ergab, dass die Information zu den Angeboten zum ganz überwiegenden Teil im Spektrum von eins bis drei bewertet wurde. Dies ist ein wichtiger Indikator für die Wirksamkeit des Praxisprojekts.

Theorie und Praxis für den erfolgreichen Abschluss der Schulung waren nun also erfüllt. Die Herausforderung wird es in der Rheuma-Liga Berlin nun sein, Aspekte der Wirkungsorientierung auf geeignete Bereiche zu übertragen: Zunächst einmal bietet sich hier die Ausgestaltung zahlreicher anderer Informationsveranstaltungen nach dem erfolgreichen Vorbild Arthrosetag an. Zugleich sollen Elemente der Wirkungsorientierung aber künftig auch in anderen Vorhaben der Rheuma-Liga Berlin stärker berücksichtigt werden und mit dem bereits mit sehr gutem Ergebnis eingeführten Qualitätsmanagement harmonisiert werden.

Von Malte Andersch, Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V.