Unsere Knochen sind kein starres Gebilde – im Gegenteil: Im gesunden Knochen baut der Körper ständig Knochen ab und wieder auf. Einblicke in das Leben unseres Skeletts, in Risikofaktoren für Osteoporose und die Möglichkeiten, krankhaften Knochenschwund zu behandeln.
Das, was von uns nach vielleicht 100 oder 1.000 Jahren noch übrig sein wird, ist bestenfalls unser Skelett. Wohl aus diesem Grunde galten Knochen zu allen Zeiten als Symbol des Nichtlebendigen. Der Tod selbst wurde als „Knochenmann“ dargestellt. Dabei ist diese Vorstellung, wie wir heute wissen, ganz und gar falsch: Der Knochen ist ein höchst lebendiges Organ, das sich ständig erneuert und sich laufend den Anforderungen anpasst.
Alle Knochen bestehen aus einer Knochenschale, der sogenannten Kompakta, und dem Knocheninnenraum, der sogenannten Spongiosa. Diese Spongiosa ist wabenförmig aufgebaut, indem Millionen kleiner Knochenbälkchen, die sogenannten Trabekel, netzartig miteinander verknüpft sind. In den Hohlräumen dieses Netzwerkes sitzt das Knochenmark, also die Stätte unserer Blutbildung.
Die Stabilität unserer Knochen ist sehr viel mehr dieser vernetzten Spongiosa zu verdanken als etwa der harten Kompakta. Diese Spongiosa wird im gesunden Knochen alle vier Jahre einmal komplett erneuert, sodass wir sie im Laufe unseres Lebens etwa 20-mal neu aufbauen. Dieser Umbauvorgang findet kontinuierlich im gesamten Skelett mit etwa einer Millionen „Wanderbaustellen“ statt: Dort graben Spezialzellen über etwa 14 Tage hinweg altes Knochenmaterial ab. Der Wiederaufbau an dieser Stelle dauert etwa drei Monate. Dann zieht die Wanderbaustelle weiter.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.rheuma-liga.de/osteoporose/knochenraeuber-knochenschuetzer/
Aus: Newsletter Oktober 2018, Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband