Das Biologikum Secukinumab neutralisiert Interleukin-17A (IL-17A) und ist u.a. zugelassen für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis, wenn krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs) versagen und bei Patienten mit aktiver ankylosierender Spondylitis (M. Bechterew), die auf eine konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben. Spontanmeldungen zu unerwünschten Nebenwirkungen deuten jetzt darauf hin, dass es unter Secukinumab neben der bekannten Verschlechterung eines vorbestehenden M. Crohn auch zur „Demaskierung“ einer bislang klinisch nicht in Erscheinung getretenen chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) kommen kann.
In einer Fallmeldung an die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) wird die Erstmanifestation eines M. Crohn unter Secukinumab bei einer Patientin mit M. Bechterew beschrieben. Ob die Neutralisierung von IL-17A mittels Secukinumab eine CED bei einem diesbezüglich zuvor gesunden Patienten auch induzieren kann, ist derzeit unklar. Die AkdÄ rät, dass Patienten vor der Behandlung mit einem Anti-IL-17A-Antikörper über das Risiko aufgeklärt und gezielt nach Symptomen einer CED befragt werden (chronische Bauchschmerzen und Durchfälle). Wenn der Verdacht auf eine bislang nicht diagnostizierte CED besteht, empfiehlt sich eine entsprechende Diagnostik vor der Verschreibung von Secukinumab und anderen IL-17A-Blockern (z.B. Ixekizumab). Kommt es unter der Behandlung zu verdächtigen Symptomen, sollte rasch eine Diagnostik eingeleitet werden.
Quelle: Drug Safety Mail vom 9.04.2018 der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/DSM/Archiv/index.html).
Aus: Verbandsservice Nr. 05/18, Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband