Rheuma-Liga Berlin

Neuer Lehrstuhl für Rheumatologie in Deutschland Bimba Hoyer übernimmt Professur an der Universität in Kiel

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Die Rheumatologin Dr. med. Bimba Hoyer hat den Ruf auf eine Professur für Rheumatologie in Kiel angenommen. Sie besetzt damit als zweite Frau in Deutschland einen Lehrstuhl in dem Fach. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) gratuliert der Ordinaria Professor Dr. med. Bimba Hoyer zur neuen Position und begrüßt dies als großen Gewinn. In Deutschland existieren derzeit nur sieben rheumatologische Lehrstühle, mahnt die DGRh. Die Fachgesellschaft dringt darauf, die universitäre Rheumatologie deutschlandweit zu stärken, um Menschen mit Rheuma eine bessere Versorgung zu gewähren.

Denn Rheuma ist eine Volkskrankheit: entzündlich rheumatische Erkrankungen betreffen drei Prozent der Bevölkerung. Dennoch verfügen von 37 medizinischen Fakultäten in Deutschland bislang nur sieben über einen rheumatologischen Lehrstuhl. „Mit der Professur von Frau Dr. Hoyer sind es nun acht und wir sind einen wichtigen Schritt weiter auf dem Weg zu einer starken Rheumatologie“, freut sich Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Präsident der DGRh.

Er kritisiert gleichzeitig, dass die rheumatologische Lehre in Deutschland deutlich unterrepräsentiert ist. Studierende kämen deshalb mit der Rheumatologie kaum oder gar nicht in Berührung. „Aber wo keine engagierten Lehrer auftreten können, wächst bei Studierenden auch keine Begeisterung“, so Lorenz, der selbst die Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg leitet. Die Folge sei ein Mangel an Rheumatologen in Deutschland: Rund 700 sind es derzeit, etwa doppelt so viele würden gebraucht, um die Versorgung der Patienten zu sichern.

Dazu will auch Professor Hoyer beitragen. Als Bereichsleiterin für Rheumatologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, leitet sie ab sofort auch das Exzellenzzentrum für Entzündungsmedizin der Medizinischen Klinik. Geboren 1977 in Bonn, studierte Hoyer ebendort, in Rennes/Frankreich und Berlin Humanmedizin und promovierte in der Arbeitsgruppe von Professor Falk Hiepe an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte. Das Thema ihrer Doktorarbeit lautet: „Langlebige Plasmazellen in einem Mausmodell bei systemischem Lupus Erythematodes“. Ihre Approbation erlangte sie im Jahr 2004. Ab 2005 arbeitete Hoyer als Assistenzärztin an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie der Charité. Parallel war Sie am Deutschen Rheumaforschungszentrum tätig und forschte am Walter und Eliza Hall Institute of Medical Research in Melbourne/Australien. Im Jahr 2013 absolvierte Hoyer ihre Facharztweiterbildung für Innere Medizin, 2014 für Innere Medizin und Rheumatologie. Aufgrund ihrer fachlichen Leistungen hat sie bereits zahlreiche Preise und Stipendien empfangen.

Nicht nur für die Rheumatologie sei die Professur von Dr. med. Bimba Hoyer ein Gewinn, meint Professor Lorenz: „Insgesamt sind in der Medizin Frauen in Führungspositionen noch zu wenig vertreten“.  Nur 10 Prozent der leitenden Funktionen sind weiblich besetzt. Und dies obwohl der Frauenanteil im Medizinstudium bei rund 70 Prozent liegt. Professor Hoyer ist die zweite Frau in Deutschland, die einen Lehrstuhl für Rheumatologie übernimmt. Den ersten besetzte im Jahr 2014 Professor Dr. med. Gabriela Riemekasten in Lübeck. Am 22. Januar 2018 wird Professor Hoyer in Kiel offiziell zur Lehrstuhlinhaberin ernannt.

Die DGRh ist mit mehr als 1.400 Mitgliedern die größte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Sie repräsentiert hierzulande seit 90 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und deren Entwicklung. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.

 

Kontakt:

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V.
Geschäftsstelle
Anna Julia Voormann
Generalsekretärin
Köpenicker Straße 48/49, Aufgang A
10179 Berlin
Tel. +49 30 240 484 70
Fax +49 30 240 484 79
anna.voormann@dgrh.de
dgrh.de

 

Aus: Pressemitteilung Nr. 1/2018, DGRh vom 19.1.18

Letzte Aktualisierung am 5. Februar 2018