Sie sind beispielhaft für gelungene Integration von chronisch kranken Menschen im Berufsleben: Drei Angestellte und ihre Arbeitgeber haben den RheumaPreis 2017 erhalten. Die Initiative RheumaPreis würdigt mit ihrer Auszeichnung Menschen, die kreative Lösungen gefunden haben, um die Arbeitsfähigkeit von Menschen mit Rheuma langfristig sicherzustellen.
Zu den Preisträgerinnen gehört Juliane Rikirsch. Seit ihrer Kindheit leidet die 30-Jährige an Rheumatoider Polyarthritis. Gemeinsam mit ihrem Arbeitgeber XUITS in Frankfurt hat die gelernte Bekleidungstechnische Assistentin Rahmenbedingungen geschaffen, ihren Beruf trotz Krankheit auszuüben. So wird ganz selbstverständlich Rücksicht genommen, wenn zum Beispiel körperlich anstrengende Tätigkeiten anstehen. „Rheuma ist alles andere als ein Zuckerschlecken. Aber ich wollte der Erkrankung um keinen Preis zu viel Macht über mich und mein Leben geben“, sagt Juliane Rikirsch.
Als Udo Lücke 41 Jahre alt war, wurden bei ihm Morbus Bechterew, Rheumatoide Arthritis und Psoriasis-Arthritis diagnostiziert. Der gelernte Bankkaufmann musste sein Leben komplett umkrempeln. Dabei stand ihm sein Arbeitgeber – die GLS-Bank in Bochum – zur Seite. Offen und ehrlich besprachen sie alle Angelegenheiten. „Ich bin zwar körperlich nicht ganz so fit. Aber meine geistige Fitness ist ungebrochen“, sagt Udo Lücke.
Auch Kazal Yasen fühlt sich bei Ihrem Arbeitgeber – der Arbeiterwohlfahrt in Schleswig-Holstein – als vollwertige Mitarbeiterin. Die 54-jährige Sprachmittlerin und pädagogische Assistentin für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund geht mit ihrer Rheuma-Erkrankung offen um. Dadurch kann ihr Arbeitgeber die Aufgaben individuell zu ihrer aktuellen Belastbarkeit anpassen. „Ich möchte allen Rheuma-Patienten Mut machen, sich nicht zu verstecken, sondern ehrlich mit ihrer Krankheit umzugehen“, sagt sie.
Aus: Newsletter Spezial 4/2017, Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband
Foto: Deutsche Rheuma-Liga