Rheuma-Liga Berlin

Bewegung und Information im Mittelpunkt − Bericht vom Patiententag beim DKOU

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Der diesjährige Patiententag fand am 24. Oktober 2019 im Rahmen des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin mit rund 200 Gästen statt. Passend zum Kongressmotto „Wissen schafft Werte“ referierten hier maßgebliche Mediziner zu vier medizinischen und einem gesundheitspolitischen Thema.

Als wissenschaftliche Leitung begrüßten Frau Prof. Erika Gromnica-Ihle, Ehrenpräsidentin Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband, und Prof. Wolfgang Rüther, Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, das Publikum. Danach folgten Grußworte der Kongresspräsidenten: Dr. Thomas Möller (BVOU) lobte die Vielfalt des Programminhaltes. Prof. Carsten Perka (DGOOC) hob die Qualität der Referenten hervor, sie seien ein „Who is who der Orthopädie und Unfallchirurgie“. Prof. Paul Alfred Grützner (DGU) benannte die akademische Nachwuchsförderung als wichtige Herausforderung.

Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband, wünschte sich eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation: Es sei wichtig, dass der Patient seinen Arzt verstehe, damit er mitentscheiden könne. Dr. Helmut Sörensen, Präsident der gastgebenden Berliner Rheuma-Liga, bedankte sich bei allen Beteiligten und betonte den Wert der Vernetzung mit den Fach- und Berufsverbänden.

Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, eröffnete den inhaltlichen Teil mit dem Vortrag „Neue Entwicklungen in der Versorgungsstruktur bei muskuloskelettalen Erkrankungen“. Er legte dar, wie intelligente Steuerungsmodelle die Terminvergabe für Patienten verbessern können. Auch hoffe er auf eine umfassendere Behandlung von Patienten durch die Einführung neuer Disease-Management-Programme für Osteoporose und Rückenschmerz.

Im Vortrag „Infektionsprophylaxe − was kann der Patient zum Schutz seiner Prothese tun!“, stellte PD Andrej Trampuz (Berlin) die grundlegenden Hygienemaßnahmen vor. Die strikte Anwendung und Einhaltung helfe dem einzelnen Patienten dabei, gefährliche Infektionen zu vermeiden und sei so auch ein Beitrag, Folgekosten im Gesundheitswesen zu verhindern.

Ihm folgte Prof. Georg Matziolis (Eisenberg), der zur „Behandlung der Hüftarthrose gemäß der aktuellen Leitlinie“ sprach. Wenn Bewegung, Gewichtsreduktion und medikamentöse Therapien nicht helfen, müsse man eine Operation in Betracht ziehen. Ziel sei es hier, die „natürliche Geometrie“ wiederherzustellen. Im Idealfall fühle sich der operierte Patient so wohl, dass er im Laufe der Zeit vergesse, eine Prothese zu tragen.

Thema des Vortrags von Prof. Andreas Halder (Sommerfeld) war: „Operative Behandlung der Kniearthrose unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinie“. Prof. Halder nannte die Möglichkeit einer Operation als letztes Mittel, hierbei müsse der Betroffene dann auch akzeptieren, dass der persönliche Bewegungsradius eingeschränkt werde. Direkt nach der Operation erfolge dann die Mobilisierung während der Rehabilitation.

Auf zum Teil starke regionale Unterschiede bei der Häufigkeit der Vornahme von Gelenkersatz machte Prof. Klaus-Peter Günther (Dresden) im Vortrag „Wann ist ein Kunstgelenk nötig?“ aufmerksam. Er machte deutlich, dass jeder Patient, der Gelenkersatz benötigte, diesen auch bekommen müsse − unabhängig von Wohnort oder sozialem Status.

 

Vortrag Hüftarthrose und Vortrag Kniearthrose zum PDF-Download

 

Autor: Malte Andersch, stellvertretender Geschäftsführer Rheuma-Liga Berlin

Letzte Aktualisierung am 31. Oktober 2019